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Insight

Post Merger Integration im Autohaus: 
So wird die Übernahme zum Erfolg

Der Konsolidierungsprozess im Automobilhandel verstärkt sich seit Jahren kontinuierlich. „Die Konsolidierung wird sich beschleunigen“, äußerte IfA-Direktor Stefan Reindl bereits im November 2022 in einem Interview mit dem Handelsblatt. Dieser Trend setzte sich im vergangenen Jahr fort und wird durch verschiedene Faktoren weiter begünstigt. Im Folgenden werden zwei bedeutende Treiber dieser Konsolidierung näher erläutert.

Unternehmens- bzw. Unternehmernachfolge

Laut dem Zentralverband des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK) befanden sich im Jahr 2022 etwa 20% aller Autohäuser in Deutschland auf der Suche nach einem Nachfolger, was etwa 12.000 Unternehmen entspricht. Die Anzahl der durchgeführten Nachfolgeregelungen ist ebenfalls in den letzten Jahren angestiegen, wobei jährlich etwa 6.000 Autohäuser übergeben wurden.

Der Bedarf an Nachfolgern ist in allen Regionen Deutschlands groß. Besonders hoch ist dieser allerdings in ländlichen Regionen, die es oft schwierig machen, qualifizierte Nachfolger zu finden. Die Gründe für diese Suche sind vielfältig. In den meisten Fällen ist der bisherige Inhaber des Autohauses einfach zu alt, um das Unternehmen weiterzuführen. In anderen Fällen sind die Kinder oder Enkel des Inhabers nicht an einer Übernahme interessiert.

Automobilhersteller

Die Automobilhersteller selbst spielen bei der Konsoldierung des Automobilhandels oft eine tragende Rolle. So kann beispielsweise die Einführung des Agenturmodells auch dazu beitragen, die Differenzierungsfähigkeit kleinerer und mittlerer Autohäuser zu verschlechtern. Aber auch Kürzungen im Margenbereich üben zunehmend Druck auf die Händlerergebnisse aus. Dies kann dazu führen, dass kleine und mittlere Autohäuser zukünftig nicht mehr wettbewerbsfähig sind.

Auch der Own Retail steht auf dem Prüfstand. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass sich einzelne Automobilhersteller aus der Einzelhandelsstufe zurückziehen. Wie sich diese Entwicklung mittel- und langfristig auf die Anzahl der markengebundenen Autohäuser auswirken wird, kann heute noch nicht abschließend bewertet werden.  Gleichzeitig fördern die Hersteller verstärkt Kooperationen zwischen Autohäusern, um Synergien zu heben und die Effizienz in der Zusammenarbeit zu steigern.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne – Chancen einer Übernahme

Eine Unternehmensübernahme kann für beide Unternehmen auch eine Chance sein, neue Märkte zu erschließen, Synergien zu nutzen oder die Unternehmen wirtschaftlich resilienter aufzustellen. Allerdings ist die Post Merger Integration (PMI) ein komplexer Prozess, der sorgfältig geplant und umgesetzt werden muss.

 

Welche Punkte müssen bei einer erfolgreichen PMI beachtet werden?

Klare vision

Was genau ist das Ziel der Übernahme? Soll die Marktposition gestärkt, ein neues Marktsegment erschlossen oder Synergieeffekte genutzt werden?

 

 

Gute Planung

Die PMI sollte frühzeitig geplant und strukturiert umgesetzt werden. Dabei sind alle relevanten Bereiche wie Vertrieb, Aftersales, Marketing, IT, Logistik und vor allem der Personalbereich zu berücksichtigen.

 

gute kommunikation

Die Mitarbeiter der beiden Unternehmen müssen über die Ziele und den Ablauf der PMI informiert werden. Übernahmen „scheitern“ häufig an der Akzeptanz der Mitarbeiter. Es muss sichergestellt werden, dass vor allem ein „WIR-Gefühl“ bei den Mitarbeitern entsteht.

Maßnahmen für eine erfolgreiche Integration

  • Frühzeitige Analyse der beiden Unternehmen: 
    Dazu gehören eine Analyse der Stärken und Schwächen, der Geschäftsmodelle und der Unternehmenskultur.
  • Durchführung eines "Benchmarkings": 
    Nach der Analyse der beiden Unternehmen sollten die Stärken des zu übernehmenden Autohauses analysiert werden. Die Best-Practices aus dem neuen Unternehmen fließen dabei in ein integrationsspezifisches Zielbild ein.
  • Entwicklung eines integrationsspezifischen Zielbildes: 
    Das Zielbild sollte die strategischen Ziele der Übernahme und die konkreten Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele enthalten.
  • Bildung eines PMI-Teams: 
    Das PMI-Team sollte aus Vertretern beider Unternehmen bestehen und die Verantwortung für die Umsetzung der PMI tragen.
  • Begleitung in Konfliktsituationen: 
    Eine Unternehmensübernahme kann in verschiedensten Situationen zu Konflikten in Teams führen, da auch unterschiedliche Unternehmenskulturen und gelebte Standards synchronisiert werden müssen. Die Begleitung durch einen Mediator kann maßgeblich zu einem reibungslosen Betriebsübergang und einer nachhaltigen Integration beitragen
  • Durchführung von Workshops und Trainings: 
    Workshops und Schulungen helfen den Mitarbeitern, neue Strukturen und Prozesse kennenzulernen.
  • Regelmäßige Kommunikation mit den Mitarbeitern: 
    Die Mitarbeiter sollten stets über den Fortschritt der PMI informiert werden.

Fazit

Die Post Merger Integration ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg einer Unternehmensübernahme. Eine sorgfältige Planung und Umsetzung der PMI kann dazu beitragen, Synergien zu nutzen, die Marktposition zu stärken und die Unternehmenskultur zu harmonisieren.

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Gerne unterstützen wir sie dabei von der Planung der Übernahme 
bis hin zur erfolgreichen operativen Integration.

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Philipp Kranich
Senior Manager
info@rpc-partners.com