Customer Excellence Round Table 2019: Warum zahlt sich “Purpose” aus?
Pressemitteilung
München, 4. November 2019 – Was den Antrieb eines Unternehmens ausmacht und inwiefern der Unternehmenssinn entscheidend für den künftigen wirtschaftlichen Erfolg ist, diskutierten Top-Manager führender Unternehmen bei der Veranstaltung „Customer Excellence Round Table“ von The Retail Performance Company (rpc) am 17. und 18. Oktober in München. Daraus ergeben sich zwei Thesen für einen Purpose, der nicht nur Orientierung schafft, sondern auch nachhaltig trägt.
Purpose als fundamentaler Disruptor
Der diesjährige Customer Excellence Round Table von rpc widmete sich dem Thema „Purpose pays: Increasing profitability by shaping business culture“. Befeuert durch die aktuellen Diskussionen über den Klimaschutz, die Chancenungleichheit und gesellschaftliche Spannungen stellen sich Unternehmen mehr denn je die Frage nach ihrem Zweck und ihrer Bestimmung. Bei der Eventreihe von rpc haben sich Entscheider der Unternehmen HypoVereinsbank, BMW AG, MINI, h&z Managementberatung, Piepenbrock, adidas, Visplay GmbH, Media-Saturn Holding GmbH, Oberpollinger, Sofitel, Hymer und Graf Dichtungen zu dem Thema und ihren Erfahrungen ausgetauscht und sind zu folgendem Schluss gekommen: Die Suche nach dem Unternehmenssinn ist nicht mehr nur Trend, sondern groß genug, die Regeln der Unternehmensführung auf den Kopf zu stellen. „Die Frage nach dem Unternehmenszweck hat die Kraft, einen gesamtheitlichen Veränderungsprozess anzustoßen“, sagt Jan Schemuth, Geschäftsführer von rpc. „Purpose ist wie die digitale Transformation ein fundamentaler Disruptor. Herauszufinden, was ein Unternehmen und seine Mitarbeiter antreibt, ist harte Arbeit und erfordert ständige Aufmerksamkeit“, erläutert Schemuth. Dabei ist eines klar: Der Treiber für das Thema Purpose in Unternehmen ist immer der Mensch. Wenn sich Menschen ändern, dann müssen sich auch Unternehmen ändern.
Zwei Thesen zum Unternehmenssinn:
1. Differenzieren und mit Leben füllen
Um ihren Purpose zu finden, müssen Unternehmen folgende Fragen unvoreingenommen beantworten können: Was verleiht unserer Arbeit Bedeutung? Wofür stehen wir ein? Worauf sind unsere Mitarbeiter stolz und was schätzen unsere Kunden an uns? Und: welchen Beitrag zur „Verbesserung der Welt von morgen“ leisten wir als Unternehmen? Für Marken sind das existenzielle und schwierige Fragen, die sie dazu bringen, ihre Rolle im Leben ihrer Kunden und Mitarbeiter zu hinterfragen.
Laut Umfrage im Teilnehmerkreis der Veranstaltung tun sich aber noch viele Unternehmen schwer, ihren Purpose vom Markenversprechen und der Unternehmensvision abzugrenzen. Mit der Folge, dass der Unternehmenszweck nicht ausreichend bei Mitarbeitern oder Kunden ankommt. Hier ist darauf zu achten, dass die Begriffe für alle im Unternehmen klar kommuniziert werden, damit sie
richtig nach außen getragen werden können: Purpose ist der übergeordnete Beweggrund, der innere Antrieb des Unternehmens, die Frage nach dem „Warum“. Vision bedeutet die klare Richtungsanweisung an alle Mitarbeiter, wohin das Unternehmen steuert. Und das Markenversprechen gibt an, welche Erwartungen der Anspruchsgruppen die Marke erfüllt.
Vor allem in Zeiten von VUCA (volatility, uncertainty, complexity und ambiguity) verändern sich die Bedürfnisse von Kunden und Mitarbeitern permanent. Gesättigte Märkte, Social Media und die Präferenzen zugunsten sozialer Verantwortung vor allem innerhalb der jüngeren Generation lassen Mitarbeiter, Kunden und Investoren nach klaren, differenzierenden Eigenschaften von Marken suchen. Damit der Unternehmenszweck wirklich Orientierung gibt, muss er nicht nur aus dem Innersten des Unternehmens kommen, sondern auch mit Leben gefüllt werden. Es ist wichtig, dass alle Mitarbeiter den Purpose kennen und wissen, was der Antrieb des Unternehmens ist. „Es reicht nicht nur, den Unternehmenszweck zu verstehen. Jeder im Unternehmen muss aktiv diskutieren und sich intensiv damit auseinandersetzen“, erklärt Erik Bellendir, Partner bei rpc. So wird der Purpose zu einem Leitfaden für das ganze Unternehmen und kommt bei Mitarbeitern, Kunden und Investoren gleichermaßen an.
2. Versprechen einhalten und Mut zur Ehrlichkeit
Purpose ist letztendlich auch immer eine Vertrauensfrage. Sich mit Marken zu identifizieren und ihnen zu vertrauen, ist für alle Anspruchgruppen wichtig: für Menschen auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber, Mitarbeiter, Investoren und Kunden. Authentizität ist ein wichtiger Treiber, um Purpose ernsthaft zu vermitteln. „Nichts ist unglaubwürdiger als „Purpose washing“, sagt Jan Schemuth. „Schreiben sich Unternehmen eine ethische Mission auf die Fahne, müssen sie auch konsequent nach dieser Maxime agieren“. Werden Unternehmen ihrem Purpose nur oberflächlich gerecht, lässt die Strafe nicht lange auf sich warten: Kunden, Mitarbeiter und Investoren wenden sich von der Marke ab oder boykottieren sie im schlimmsten Falle. In der Diskussion über Purpose müssen Unternehmen ehrlich zu sich selbst sein und Purpose nicht als eine rein ethisch verankerte Motivation verstehen, aus der heraus sie operieren. Der tiefe Wunsch einer Unternehmensgründung, zum Beispiel das beste oder praktischste Produkt herzustellen, ist ein glaubwürdigerer Antrieb, als ein Purpose, den das Unternehmen nicht einhalten kann.
Über die Veranstaltung
Im Rahmen des jährlichen Customer Excellence Round Tables diskutieren ausgewählte Experten und Top-Führungskräfte auf Entscheiderebene in einem Networking- und Workshop-Format aktuelle und innovative Themen an der Schnittstelle zum Kunden. Mit Unternehmen aus verschiedenen Branchen werden Zukunftskonzepte und Herausforderungen erörtert, mit dem Ziel, neue Impulse für die Strategie zu geben. Die Veranstaltung dient als wettbewerbsfreie Plattform dem Austausch zu praxiserprobten und zukunftsgerichteten Lösungsansätzen und dem Aufbau eines exklusiven Netzwerks.